LENTIS Comfort: Wie man mit EDOF-IOL erfolgreich auf gestiegene Patientenerwartungen reagiert

LENTIS Comfort: Wie man mit EDOF-IOL erfolgreich auf gestiegene Patientenerwartungen reagiert

LENTIS Comfort: Wie man mit EDOF-IOL erfolgreich auf gestiegene Patientenerwartungen reagiert

Interview mit Dr. med. Heike Petersen, Frauenfeld

05/2021

Dr. Heike Petersen ist Fachärztin für Augenheilkunde und Augenchirurgie mit den Schwerpunkten Kataraktchirurgie, Retinologie und Strabologie im Augenzentrum Frauenfeld und operiert in der Schlossberg Tagesklinik Frauenfeld. Seit Jahren implantiert sie die Comfort-Linse sehr erfolgreich und zur grossen Zufriedenheit ihrer Patientinnen und Patienten.

Frau Dr. Petersen, Sie verwenden die Comfort-Linse nun seit längerer Zeit, wie kamen Sie dazu?

An einem DOC-Kongress vor 5 oder 6 Jahren habe ich mit Herrn Martin Müller, Aussendienstmitarbeiter von Mediconsult, die Comfort-Linsen gezeigt bekommen. Ich hatte schon viel darüber gehört, war aber skeptisch in Bezug auf unerwünschte Nebenwirkungen. Dennoch habe ich die ersten Comfort-Linsen implantiert.

Waren es auch die Patienten, die nach Lösungen fragten?

Die Anspruchshaltung der Patienten in Bezug auf die optische Korrektur anlässlich einer Kataraktoperation hat in den letzten Jahren tatsächlich enorm zugenommen. Viele sind regelrecht «schockiert», dass sie nach der OP üblicherweise immer noch eine Brille tragen müssen. Da muss man dann durchaus daran erinnern, warum man die OP durchführt: um eine Erkrankung zu behandeln.

Wir haben eine sehr informative Patientenbroschüre (Carte Blanche) erstellt, die den Patienten vor dem Aufklärungsgespräch ausgehändigt wird. Darin finden sich die wichtigsten Fakten zur OP und den grundsätzlich möglichen Implantaten. Aufgrund dieser Lektüre fragen Patienten inzwischen schon von sich aus gezielt nach solchen Lösungen. Im darauf folgenden Gespräch können wir dann die beste individuelle Lösung finden.

Gibt es Besonderheiten in der Patientenanalyse oder in der Beratung für dieses Premiumimplantat?

Ja, auf jeden Fall. Ich bespreche anhand der Biometriemessung die Implantate grundsätzlich immer selbst mit dem Patienten. Es ist wichtig, die Ansprüche des Patienten herauszufinden und allenfalls falsche Vorstellungen auszuräumen. Da gibt es kein Patentrezept; manchmal sollte man einfach auf sein Bauchgefühl hören und auch mal die Comfort-Linse bei völlig unrealistischen Erwartungen nicht implantieren.

Nehmen Sie Unterstützung in Anspruch, um die richtige Linsenwahl zu treffen?

Absolut! Für jedes Implantat besteht das Angebot für eine Rücksprache mit dem IOL-Service von Mediconsult. Dabei werden die Messwerte der Biometrie, Topographie und allfällige Besonderheiten des Patienten übermittelt. Frau Cora Gebhard oder Herr Ralf Höchst geben dann sehr speditiv eine entsprechende Empfehlung für die möglichen Implantate ab. Ich habe von diesem Angebot bisher ausnahmslos Gebrauch gemacht und bin immer sehr gut beraten worden.

Was tun Sie, wenn die übliche Einstellung auf bilaterale Emmetropie nicht ausreicht?

Ich weiche von der bilateralen Emmetropie durchaus ab – z.B. wenn der Patient vor der Operation Kontaktlinsen getragen hat und eine Monovision gewohnt ist. In einigen Fällen bietet es sich an, eine milde Monovision zu planen, um den Nahbereich noch etwas zu verbessern. Das hat bisher erstaunlich gut funktioniert. Vor allem Patienten, die in der Freizeit (Garten, Musik) und beim Sport weitgehend brillenfrei sein wollen, profitieren davon.

Wie beurteilen Sie die Plattenhaptik bei der Implantation?

Ich habe mit der Plattenhaptik bisher nie ein Problem gehabt. Eine normale Rhexisgrösse ist vollkommen ausreichend. Ich schätze die besondere Rotationsstabilität besonders bei den torischen Comfort-Linsen und nutze auch sonst bei torischen Linsen immer eine Plattenhaptik. Bisher musste ich so ein Implantat noch nie nachrotieren. Auch das Einlegen in die Kartusche ist mit der Plattenhaptik unkompliziert und die Markierung ist so eindeutig, dass sie sehr einfach zu handhaben ist.

Wie sind die refraktiven Ergebnisse?

Ich bin mit den optischen und klinischen Ergebnissen von meiner Seite sehr zufrieden. Bisher gab es keinerlei Fehlrefraktionen, die eine Explantation bzw. einen IOL-Tausch erforderlich gemacht hätten. Selbst Patienten nach vorgängiger refraktiver Chirurgie konnten zufrieden gestellt werden.

Gibt es störende Impressionen bei den Patienten?

In Bezug auf Halos und Blendung gab es keine speziellen Rückmeldungen, die ich auf den Typ Comfort-Linse schieben würde. Jeder kennt die Patienten, die auch nach der problemlosen Implantation einer monofokalen Linse über Blendung berichten oder seine Glaskörpertrübungen mehr sieht als vorher etc.

Sicher gibt es bei Ihren dynamischen Patienten ein paar Anekdoten zu erzählen?

Da gibt es wirklich schon so manche besondere Geschichte, z.B. der 75-jährige (!) Triathlet, der mit seiner Kurzsichtigkeit beim Freiwasserschwimmen immer einen Vordermann für die Orientierung brauchte und es nach der Operation ausserordentlich geniesst, den anderen jetzt endlich davon zu schwimmen. Oder der Autoliebhaber, der seine Oldtimer selbst restauriert und nun ohne Brille in  jeder Lage schrauben und montieren kann. Besonders ist uns aber ein 84-jähriger lebenslustiger Patient in Erinnerung geblieben, der hauptsächlich in Florida lebt und für die Operation extra in die Schweiz zurückgekommen ist. Er hatte in den 80er-Jahren an beiden Augen radiäre Keratotomien vornehmen lassen, weil er selbstverständlich keine Brille tragen wollte. Nun ist ein Zustand nach refraktärer Chirurgie ja immer eine Herausforderung, aber nach radiärer Keratotomie sollte man da sicher äusserste Zurückhaltung üben. Allerdings stand der Entschluss des Patienten felsenfest: er wollte die Comfort-Linse, weil sein Nachbar damit so zufrieden ist und er wollte diese auch von mir – egal, was ich ihm über Komplikationen erzählt habe. Ich habe das Problem lange mit Frau Gebhard vom Mediconsult IOL-Service besprochen und mich letztlich entschlossen, es doch zu tun. Nach komplikationsloser 1. OP war der Patient schon am 1. Tag so extrem zufrieden, dass er die 2. OP kaum erwarten konnte und mit den Worten «Jetzt kaufe ich mir ein Auto» die Praxis verliess. Nach der 2. OP sass er im Wartezimmer und las ohne Brille und mit triumphierendem Blick die Zeitung. Der unkorrigierte Visus war beim Test beidseits wirklich schon bei 1.0. Mir fiel natürlich ein Stein vom Herzen! Als ich mich etwas provokant nach seinem neuen Auto erkundigte, war er tatsächlich gegen jede Vernunft mit seinem Neukauf vorgefahren. Es war ein nagelneuer McLaren. Natürlich mit Flügeltüren! Das einzige Zugeständnis an sein Alter war die Farbe Silbergrau.

Können Sie die LENTIS Comfort weiterempfehlen?

Ich kann die Linse empfehlen, möchte aber jedem Operateur die kritische Auswahl der Patienten ans Herz legen. Neben dem operativen Geschick ist das sicher ein sehr wichtiger Faktor für den Erfolg und die Zufriedenheit mit dem refraktiven Ergebnis – auf beiden Seiten.

Der nächste Schritt sind die Multifokallinsen, die es ja im gleichen Format mit Addition +2.0/+3.0/+3.0X gibt. Starten Sie damit auch in Kürze, um Ihren Patienten die volle Abdeckung ihrer Wünsche zu ermöglichen?

Ja, das habe ich mir vorgenommen.

Frau Dr. Petersen, wir danken Ihnen bestens für das sehr informative und spannende Interview.

Dr. med. Heike Petersen

Dr. med. Heike Petersen

Fachärztin FMH Ophthalmologie und Ophthalmochirurgie

Weitere Informationen zur LENTIS Comfort erhalten Sie auf der Webseite der Mediconsult AG.
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Prof. Dr. med. Maya Müller über Ihre Praxiserfahrung mit den segmentförmigen Multifokallinsen von Teleon.

04/2019
In accordance with the ethical guidelines of SWISS MEDTECH and FMH, no monetary benefits were promised to the interview partner for this report.

“During my 25 years’ experience in cataract surgery I have seen many changes in IOL development. At Pallas Clinics we have been using the Teleon lens family since 2014 and gained our experience from over 2000 implanted lenses. Patient expectations are very high. Today we can offer a large variety of lens models with different near additions, which, as customized versions, also allow toric compensation of up to 12 diopters. Therefore, we can offer a whole spectrum of options to cover the patients’ needs. After diagnosis and biometry, we offer our patients who want to be spectacle-free, a separate consultation with our trained and experienced optometrists. Pupillometry, topography and wavefront analysis are performed again, the wishes of the patient are once more discussed and the options presented. We have had very good results with this refinement process. Overall, it is estimated that around 30% of cataract indications are suitable for multifocal lens implantation. In our patient population we see a higher demand for these types of lenses and our implantation rate is also slightly above average. The majority of patients who come to us with the desire to be spectacle-free gladly accept the higher cost. For the best available lens optic they would even be willing to pay more – we hear that more often now. The advantage of the segment design Mplus lens is the high visual acuity with a very large optical zone in the distance segment (55%) and a large optical near segment. Compared to the diffractive artificial lenses we used in the past, the segment lenses cause significantly less glare and halos. The patients are happy and it’s better for us as well. My patients who have been implanted with one of these Mplus IOLs are very satisfied; night driving and reading are also possible. Sometimes we prescribe reading glasses around +1.00 diopter. Of course, there are always patients whose expectations are not completely met. In these cases, we reassess their needs to determine, whether we have targeted the refraction correctly and whether a correction of the residual refraction is necessary. The most common problem is postoperative dry eye. If you deal with all these issues, a high percentage of these patients will also be very satisfied. The service provided by Mediconsult is excellent. We are very satisfied with the direct communication with Mediconsult and appreciate the advice in case of questions as well as the additional support with lens calculations.”

Prof. Dr. med. Maya Müller

Prof. Dr. med. Maya Müller

Chefärztin der Augenheilkunde

Weitere Informationen zur LENTIS Mplus erhalten Sie auf der Webseite der Mediconsult AG.
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Die iTrace-Messung gehört zur präoperativen Abklärung

08/2016

Martin Loertscher, Optometrist, MSc, PhD, Honorary Academic at the University of Auckland, Neuseeland, führt bei Pallas Kliniken in Aarau die präoperativen Messungen durch:

Die Messungen mit dem iTrace sind bei uns ein zentraler Bestandteil der präoperativen Abklärungen bei Patienten, die eine multifokale oder torische intraokulare Linse wünschen. Damit eine multifokale intraokulare Linse (mIOL) erfolgreich angepasst werden kann, ist die Abbildungsqualität der Hornhaut ein wichtiger zu berücksichtigender Faktor. Mit dem iTrace können die Abbildungsfehler der Hornhaut und der kristallinen Linse getrennt dargestellt werden. Diese Darstellung ermöglicht es, die Abbildungsfehler und somit die optische Qualität der Hornhaut zu analysieren und dadurch eine geeignete mIOL-Optik auszuwählen. Innerhalb des gleichen Messvorgangs liefert das iTrace auch Angaben zum Winkel Kappa. Wir positionieren das Nahteil bei segmentierten mIOL bei jedem Patienten individuell nach diesen Winkel-Kappa-Angaben. Dadurch sind ungewollte Lichtphänomene wie Halos nach der Implantation für den Patienten kaum spürbar, was in einer sehr hohen Patientenzufriedenheit resultiert.
Dr. Martin Loertscher

Dr. Martin Loertscher

Optometrist MSc, PhD

Weitere Informationen zum Tracey iTrace erhalten Sie auf der Webseite der Mediconsult AG.
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Dr. med. Josef Reiter, Augen-MVZ Landshut, Deutschland, fasst seine klinischen Ergebnisse mit der LENTIS Mplus LS-313 MF20 zusammen:

06/2016
«Mit der LS-313 MF20 bietet Oculentis eine Low-Add MIOL Variante der LENTIS Mplus ohne Nebenwirkungen mit dem Leistungsschwerpunkt Intermediär- und Fernbereich: eine Lifestyle-Multifokallinse. Wo die MF30 das ganze Spektrum abdeckt, fokussiert die MF20 auf den wichtigen Intermediärbereich, bietet aber noch ein gutes Lesevermögen. Und das alles ohne Kompromisse, denn die 2.0 Addition kommt fast gänzlich ohne Nebenwirkungen wie Blendung, Halos oder Doppelbilder aus.»
Dr. med. Josef Reiter

Dr. med. Josef Reiter

Augen-MVZ Landshut

Weitere Informationen zur Oculentis LENTIS Family erhalten Sie auf der Webseite der Mediconsult AG.
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Die künstliche Iris in der Praxis

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Interview mit PD Dr. med. Christoph Kniestedt, Universitätsspital Zürich

Die weltweit einzigartige künstliche Iris von HumanOptics wird für jeden einzelnen Patienten individuell hergestellt. Durch die Zertifizierung der geeigneten Operateure werden die Kompetenz und die Erfahrung mit diesem Produkt konzentriert. Am Universitätsspital Zürich befindet sich solch ein Kompetenzzentrum mit vielen erfolgreichen Implantationen der Artificial Iris.

Die Fragen stellte Ralf Höchst, Mediconsult AG.

08/2015

Herr Dr. Kniestedt, welche Patienten sind für die Artificial Iris geeignet?

PD Dr. med. C. Kniestedt: An der Augenklinik des USZ haben wir bisher 10 Patienten mit einer Artificial Iris behandelt. Bei den meisten Fällen (7 Patienten) handelt es sich um einen partiellen oder totalen Irisdefekt, bzw. -verlust nach einem perforierenden Bulbustrauma oder nach einer komplizierten Kataraktoperation, bei der die Iris in Mitleidenschaft gezogen wurde. Ein Patient wies eine traumatisch mittelweite Pupille auf nach Bulbuskontusion und bei zwei Patienten lag ein angeborenes Aniridiesyndrom vor.
Aus diesem Grunde ist das Haupteinsatzgebiet die Irisrekonstruktion nach iatrogenem Substanzdefekt der Iris, wobei natürlich nicht nur aus rein ästhetischer Sicht die Indikation zur Artificial Iris gestellt wird, sondern auch aus funktionellen Gesichtspunkten. Patienten mit einem Irisdefekt sind durch Blendungserscheinungen zuweilen massiv gestört. Um eine Artificial Iris implantieren zu können, muss eine Pseudophakie vorliegen, die vor oder im Rahmen der Irisimplantation durchgeführt werden kann.

Gibt es verschiedene Modelle und welche benutzen Sie?

Die Artificial Iris weist eine dreidimensionale kryptenähnliche Silikonoberfläche auf, die in Handarbeit bemalt und deren Farbe eingebrannt wird. Die künstliche Iris ist mit oder ohne zusätzlichen, Goretex-ähnlichen Gewebeaufbau erhältlich, welcher ihr Stabilität im Auge verleiht. Wir haben bisher ausschliesslich künstliche Irides mit Gewebeaufbau implantiert, die in toto in den Sulkus eingenäht wurden. Prinzipiell kann die Artificial Iris als Sektor dem partiellen Irisdefekt eingepasst und in gesundes Irisgewebe eingenäht werden. Künstliche Irides ohne Gewebeaufbau können nicht genäht, aber im Rahmen einer Kataraktoperation vor die IOL in den Kapselsack eingelegt werden.

Wie sind Sie mit den ästhetischen Aspekten zufrieden?

Das ästhetische Resultat ist hervorragend. Keine andere Irisprothese erreicht ein ähnlich gutes kosmetisches Resultat. Je nach Beleuchtung erkennt man einen gewissen Farbunterschied zwischen dem gesunden und dem prothetischen Auge, häufig aber nur deshalb, weil das traumatisierte Auge aufgrund einer Hornhaut- oder Bindehautveränderung oder einer Anisokorie zu erkennen ist. Bei der Patientin mit Aniridiesyndrom erkennt man nicht, dass eine künstliche Iris implantiert wurde.

Wie beurteilen Sie die Funktionalität mit der fixierten Pupillengrösse?

Die Pupillengrösse von 3.85 mm erlaubt wahrscheinlich die bestmögliche Funktionalität. Leider sind fast alle unsere Patienten durch das Trauma, die komplizierte Kataraktoperation oder das Aniridiesyndrom bereits stark visuell kompromittiert. Die Blendungsproblematik ist durch die 3.85 mm grosse Pupille bei allen Patienten deutlich reduziert.

Wie stabil ist die Iris in ihrer Position?

Bei allen Patienten ist die Iris stabil.

Welche Nahttechnik und welches Nahtmaterial bevorzugen Sie?

Wir nähen mit einem 10-0 Nylon- Schlaufenfaden. Die Iris wird ausserhalb des Auges auf beiden Seiten mit dem Faden durchstochen und durch den Sulkus mit einer sog. Z-Naht (mindestens 5 Umschläge) intraskleral fixiert.

Welche Erfahrungen haben Sie mit den Unfall- oder Krankenkassen gemacht, die eine Kostengutsprache leisten sollen?

Bei allen Patienten wurde das Transplantat vom Versicherer übernommen. Teilweise war allerdings eine längere schriftliche Korrespondenz notwenig. Die Kassen drängen für einmal zur stationären Aufnahme, damit das Transplantat durch die Fallpauschale vom Spital bezahlt wird. Es muss versucht werden, die OP nach TARMED abzurechnen, was aber meist medizinisch gut zu vertreten ist, da es sich um junge und gesunde Patienten handelt.

Wie geht es den Patienten nach diesem Eingriff?

Da die Bindehaut an drei Stellen eröffnet und mit Nahtmaterial wieder verschlossen werden muss, kratzt es nach der OP in ähnlichem Masse wie nach einer Trabekulektomie. Ansonsten wird die künstliche Iris problemlos vertragen, und das Auge erscheint relativ bald auch intraokular reizarm.

Haben Sie ein Fallbeispiel?

Ja, den eines 26-Jährigen mit perforierender Hornhaut/Skleraruptur nach Faustschlagtrauma und Brillenverletzung, siehe Bildreihe unten.

PD Dr. med. Christoph Kniestedt

PD Dr. med. Christoph Kniestedt

Facharzt FMH Augenheilkunde u. Ophthalmochirurgie

Abb. 1+2:
Mai 2012 – primäre Wundversorgung: Irisdebridement, Vorderkammerspülung, Hornhaut und Skleranaht, es bleibt eine traumatische partielle Aniridie

Abb. 3:
Mai 2013 – zunehmende Blendung aufgrund Aniridie und Cataracta complicata / traumatica

Abb. 4+5:
Mai 2013 – Kataraktoperation und Implantation der Artificial Iris mit Gewebe

Abb. 6:
Juli 2014 – postoperatives Resultat

Weitere Informationen zur Artifical Iris erhalten Sie auf der Webseite der Mediconsult AG.

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Interview mit Dr. med Armin Junghardt, Baden.
Die Fragen stellte Ralf Höchst, Mediconsult AG.

08/2015

Die seit 18 Monaten auf dem Markt befindliche Oculentis MplusX, eine refraktive segmentierte Multifokallinse mit Addition 3.0, hat den Vorteil, dass sie mit 58% einen leicht überdimensionierten Nahanteil zur Verfügung stellt. Dieser macht sich in postoperativen Prüfungen bemerkbar, bei denen der Nahvisus bis auf 1.25 steigt. Die MplusX ist Teil der «Mplus-Family» mit Nahadditionen von 1.5 / 2.0 / 3.0 und 3.0X und wird gerne mit anderen Additionen gemixt, um eine optimale Patientenzufriedenheit zu erreichen. Zurzeit wird eine Studie durchgeführt, die 20 Oculentis MplusX Patienten über 12 Monate mit regelmässigen und ausgiebigen objektiven Messungen und subjektiven Befragungen der Patienten begleitet.

Herr Dr. Junghardt, können Sie die Studie kurz beschreiben und erklären, wie Sie die Patienten für die Multicenter-Studie ausgewählt haben?

Dr. med. A. Junghardt: Die Auswahl der Patienten ist von der Studie Oculentis Mplus X vorgegeben. Folgende Einschlusskriterien bestehen:

  • Alter zwischen 45 und 80 Jahren mit Katarakt
  • Zweizeitige beidseitige Kapselsackimplantation einer Mplus X LS-313MF30
  • Zu erwartender postoperativer Astigmatismus < 0.75
  • Pupillendurchmesser 3 – 6 mm
  • Pupillendezentration (Center shift) < 1 mm

Eine solche Studie in der Praxis durchzuführen braucht Zeit, Geräte zur Messung und Personalressourcen. Nicht alle Patienten eignen sich für die Teilnahme an einer Studie und müssen aussergewöhnlich gut aufgeklärt werden. Weltweit wurden bereits über 320‘000 multifokale Linsen implantiert; insofern machen wir nichts Neues für unsere Patienten.

Prinzipiell werden zwei Typen von Nah-/Fernlinsen unterschieden: multifokale und segmentale (wie in unserer Studie). Multifokale Linsen haben wir wegen des Lichtverlusts von über 20% wieder aufgegeben. Dahingegen sind die segmentalen Linsen mit einem Lichtverlust von nur 7% angenehmer.

Überzeugend ist die klare Zone der segmentalen mit einer klaren Optik oben und unten. Interessanterweise muss nun dieser Nahteil nicht immer an beiden Augen unten sein, er kann auch an beiden Augen oben sein. Wichtig ist, dass er an beiden Augen symmetrisch ist.

Wie beurteilen Sie den Implantationsprozess in Bezug auf die Plattenhaptik?

Der Implantationsprozess ist einfach, bedarf jedoch wie immer einer gewissen Lernkurve. Die Linse muss in eine Kartusche eingelegt und gefaltet werden. Unsere OP-Schwester macht das besser als ich. Die Spitze des Medicel Viscoject 1.8 Injektors braucht mindestens 2.0 mm. Die Rhexis sollte nicht unter 5 mm sein, aber auch nicht zu gross, sodass die Linse gut im Sack liegt. Mit etwas Übung geht das bald problemlos.

Auch die torischen segmentalen Linsen sind horizontal zu implantieren. Der Zylinder ist in der Achslage auf der Oberfläche eingeschliffen.

Nach all den Implantationen mochte ich die horizontale Linie vermehrt im Sitzen markieren und die Linsen beidseits exakt horizontal darauf ausrichten. Die nicht markierte horizontale Linie ist im Liegen unsicher, da es zur bekannten Rotation des Auges im Liegen kommt.

Wie stabil sind die torischen Multifokalllinsen nachher in ihrer Position?

Die torischen segmentalen Linsen (ich nenne sie bewusst nicht ≪multifokal≫, da sie keine Ringe in der Optik haben) sind aussergewöhnlich stabil im Kapselsack. Diese Linsen lassen sich, sind sie erst einmal im Sack, nicht so einfach rotieren. Da der Zylinder auf der Oberflache der Plattenhaptik bereits in der richtigen Achslage eingeschliffen ist, kann diese Linse wie jede andere segmentale Linse ohne Torus einfach horizontal implantiert werden. Es reicht, die horizontale Linie auf dem Auge zu markieren und mit dem Mendez-Ring nachzukontrollieren.

Wie würden Sie die Adaption der Patienten an die neue Sehsituation beschreiben?

Aussergewöhnlich gut. Die Patienten sind erstaunt, wie gut sie sehen und berichten nur dann über optische Phänomene (Verzerrungen, Halos), wenn wir sie direkt darauf ansprechen. In der Regel sehen sie sehr gut in die Weite und in die Nähe. Wir müssen uns jedoch bewusst sein, dass theoretisch auf etwa 50 Patienten ein Linsenwechsel kommt. Dieses Risiko können wir mit guter präoperativer Patientenbesprechung minimieren.

Mit der segmentalen Linse kommen wir dem natürlichen Zustand der Linse um einiges naher als mit einer monofokalen Linse, auch wenn wir keine Brillenfreiheit versprechen können.

Was können Sie vorab über die Ergebnisse der Sechsmonatskontrollen berichten?

Die Ergebnisse sind hervorragend. Ganz wichtig ist die Zentrierung der Optik im Auge. Es scheint, dass diese ganz speziell bei segmentalen Linsen entscheidend ist.

Der Autorefraktometer misst bei segmentalen Linsen häufig im Nahteil, weshalb die Werte verfälscht, nämlich myopisiert sind. Der Patient hat dann einen Autorefraktometerwert von -1.5 und sieht trotzdem 100%. Unsere bisherigen maschinellen Messungen sind nicht mehr brauchbar. In der Studie wurde mir bewusst, dass es von Vorteil ist, die Zielrefraktion auf Hyperopie einzustellen für eine optimale Fernsicht. Die Nahsicht wurde dabei bisher nie tangiert.

Da beide Augen operiert werden, ist es natürlich gut, dass in der Zielrefraktion für Ferne und Nahe variiert werden kann. Bei den wenigen unzufriedenen Patienten vemute ich den häufigsten Grund bei der Pupillenzentrierung (Center shift) zur optischen Mitte der Plattenhaptik-Optik.

Haben sich Ihre Selektionskriterien im Laufe der Zeit geändert?

Ja, ich bin vorsichtiger geworden. Die ≪segmentalen≫ Patienten brauchen mehr Aufklarungsarbeit. Auch die Rucksprache mit den zuweisenden Augenarzten ist mir sehr wichtig. Zudem sollte praoperativ nebst den üblichen Untersuchungen unbedingt ein OCT der Makula gemacht werden. Bei Makulaveranderungen wurde ich keine segmentale Implantation empfehlen, um keine frustrierten Patienten aufgrund der ausbleibenden Visussteigerung zu riskieren.

Herzlichen Dank für das Gespräch.

Dr. med. Armin Junghardt

Dr. med. Armin Junghardt

Facharzt FMH Augenheilkunde und Augenchirurgie

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